12. Oktober 2022: Grüne lehnen Senatspläne für Bauakademie ab
In der Debatte um die Errichtung der Bauakademie am Schinkelplatz durch den Bund haben sich die Grünen gegen eine „bloße Rekonstruktion des alten Ziegelbaus“ nach historischem Vorbild ausgesprochen. Entsprechenden Absichten von Berlins Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt erteilten die Grünen in einem Antrag für die rot-grün-rote Koalition eine Abfuhr.[Den vollständigen Text des Artikel können Sie durch Anklicken des nachstehenden Links aufrufen.
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Stellungnahme: Die Ausführungen entsprechen Positionen, welche die Bundesstiftung Bauakademie vertritt und auch in ihrer Homepage veröffentlicht hat. Darüber wurde auch in den Bauakademiewerkstätten diskutiert. Man vertritt die Positionen, daß ,man erst klären müsse, für welche Nutzungszwecke das Gebäude errichtet werden könne, um dann zu klären, in welcher Weise klimafreundliche und nachhaltige Baustoffe verwenden müssen, um auch das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Daus ergäbe sich dann auch die äußere Struktur, die wahrscheinlich keine Rekonstruktion der Schinkelschen Fassaden ergeben würde. Welch ein Irrtum. Gerade die Schinkelsche künstlerisch gestaltete Ziegelfassade, einem Baustoff, der in der Nähe abgebaut und gebrannt wurde) erzielt eine nachhaltige Wärmesteuerung im Inneren des Gebäude. Ziegel haben darüber hinaus eine sehr lange Lebensdauer.
Kaum jemand verlangt die Rekonstruktion des Inneren. Da müßte überhaut erst einmal geklärte werden wie es denn war. Die Fassade gibt für das Innere Raster und Proportionen vor., was dennoch eine flexible moderne Raumgestaltung für eine weitgehend brancheunabhängige Nutzung erlaubt, die an ein sowohl zeitgemäßes wie auch zukunftsfähiges gestellt werden. Selbst, wenn das Innere so gebaut würde, wie es zuletzt war, wäre es nach Auffassung führender Architekten für Veranstaltung- und Ausstellungszweck geeignet.
Dei Bauakademie war richtungsweisend für die moderne Architektur. So bezog sich z.B. Mies van der Rohe zur Gestaltung seiner Bauten auch die Proportionen der Bauakademie.
Übrigens: Was die Einhaltung der Klimaziele betrifft, wurde im Verlauf einer Bürgerwekstatt der Bundesstiftung Bauakademie angeregt, auf den Bau des Gebäudes zu verzichten und für die Nutzungszwecke der Bundesstiftung Bauakademie freie Räume in der Berliner Mitte umzubauen. Eine andere Forderung lautete " Soviel Ziegel wie möglch".
Die Forderung der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen des Berliner Abgeordnetenhauses ist widersprüchlich. Man will einerseits die Rekonstruktion verhindern, um ein neues zukunftsfähiges modernes Gebäude zu errichten, das ein Fremdkörper in die Schinkelschen Kupfergrabenlandschaft wäre, wobei vergessen wird, daß die Schinkelschen Bauakademie genau diese Ansprüche verfolgte und somit dessen Wiedererrichtung im Rahmen der historischen Fassaden der vorgesehenen Gestaltungsverfügung der Senatsbaudirektorin entspräche.