Die Musterfassade wurde in den Jahren 2001 / 2002 vom Bildungsverein Bautechnik errichtet (Idee, Projektentwicklung, Entwurfsplanung 1992 bis 1999: Dipl.-Ing. Horst Draheim / Ausführungsplanung und u.a. auch Produktionsüberwachung: Prof. Dr. Martina Abri und Prof. Dr. Christian Raabe) und 2004 in die Schaufassade (Projekt des Vereins Internationale Bauakademie Berlin e.V.) integriert.
Für den Aufbau der Musterfassade im Maßstab 1:1 waren umfangreiche Vorarbeiten erforderlich. Aus zahlreichen Bibliotheken, Archiven, Ämtern und Museen wurden etwa 130 Einzelobjekte und ca. 550 originale Fassadenteile erfasst, kopiert, vermessen, ausgewertet und dokumentiert. Die Musterfassade ist eine originalgetreue Kopie der Nord-Ost-Ecke der Bauakademie.
Auswertung historischer Unterlagen zur planerischen Definition
des Projektes (Maßanalyse) von Dipl.-Ing. Horst Draheim - zum Aufrufen bitte hier anklicken
Sie auch Machbarkeitsstudie zum Wiederaufbau und zur Nutzung der Bauakademie der Bundesstidftung Baukultur (Seiten 38 und 39 (Veranstaltungen - bitte hier anklicken - .)
Namhafte Bildhauer wirkten bei der Nachbildung von Formsteinen und Terrakotten mit (u.a. Eva Anderson, Marguerite Blume-Cárdenas, Heiko Gomille, Sabine Heller, Sigrid Herdam, Andreas A. Hoferick, Karl-Günter Möpert, Rainer Muhrbeck).
Die Errichtung der Musterfassade begleitete eine Expertengruppe. Ihr gehörten Architekten, Kunsthistoriker und Denkmalpfleger an. Die Gruppe stellte sicher, dass die Nachbildungen bis ins kleinste Detail die Qualität erreichten, welche die Denkmalpflege allgemein für Nachbildungen verlangt. Weitere Details siehe Prof. Dr. Christian Raabe " Eine Ecke der Bauakademie" (pdf-Datei bitte anklicken).
Für die „Außergewöhnlichste Bauleistung in Berlin / Brandenburg“ war der Bildungsverein Bautechnik, der von den Tarifvertragsparteien der Bauwirtschaft in Berlin und Brandenburg getragen wird, im Jahr 1999 Sieger. Auf diese Weise wurde u.a. besonders die Leistung der Auszubildenden und Meister gewürdigt.
Der Förderverein Bauakademie befürwortet die Einbeziehung der Musterfassade in das wieder aufzubauende Gebäude und hat bereits vor einiger Zeit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung vorgeschlagen, dass einerseits die Musterfassade als Qualitätsmaßstab für den Wiederaufbau gilt und dass andererseits ein Beirat die korrekte Umsetzung überwacht.
Im August 2013 wurde das Gerüst neu bespannt (Auszug aus der Zeitung Berliner Woche - bitte anklicken - ) Ende Dezember 2019 wurde die Gerüstkonstruktion wieder abgebaut. Der "Rote Saal" und die Musterecke (Nord-Ost-Ecke der neu gemauerten beiden Fassadenachsen blieben bestehen. Sie warten jetzt auf eine Vervollständigung.