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Ansicht der Bauakademie, Schinkel:
#Sammlung Architektonischer Entwürfe Nr. 121
Westseite der Bauakademie,
Foto der
Meßbildanstalt 1911
Ausgebrannte Bauakademie nach 1945
Foto: Dr. Helmut Maier
Musterfassade 2002; im Hintergrund Auswärtiges
Amt und Friedrichswerdersche Kirche

Geschichte der Bauakademie

Berlin war einmal eine der schönen europäischen Metropolen. Mit dem Brandenburger Tor öffnete sich die barocke Achse Unter den Linden und führte über das Forum Fridericianum zum Schloss. Hier bot sich mit Gebäuden vom Barock – Stadtschloss, Zeughaus und Dom – bis zum Klassizismus eine großartige Stadtraumkomposition, die im wesentlichen durch Karl Friedrich Schinkel mit Neuer Wache, Altem Museum, Schlossbrücke, Friedrichswerderscher Kirche und Bauakademie vollendet wor­den war. Mit der Bauakademie wurde in Schinkels städtebau­lichem Konzept für die westliche Spreeinsel der Schlussstein gesetzt.


Das Gebäude der Bauakademie war nach dem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel von 1832 bis 1836 auf dem Gelände des ehe­maligen Packhofes für 2 preußische Behörden errichtet worden. Es waren die Allgemeine Bau-Unterrichtsanstalt und die Ober­baudeputation für Preußen.


Bei der Bauakademie konnten nach dem Setzen der Stützraster (Pfeiler) im Abstand von jeweils 5,55 m die Zwischenwände und Decken (preußische Kappen) eingezogen werden. Diese beson­dere Konstruktion und die serielle Bauweise waren richtungs-weisend für die moderne Architektur. Der Bau war durch 8 Fen­sterachsen, 4 Stockwerke und 2 Portale an der Nordseite seriell gegliedert.

Zwischen den die Stockwerke verbindenden Wandpfeilern befanden sich breite 3-achsige Fenster. Die einzelnen Stockwerke waren durch Gesimse voneinander abgesetzt. Glasierte Ziegelbänder gliederten und belebten die Wandfläche des ungeputzten, mit feinsten roten Ziegeln bekleideten Bauwerks.

Die Fassaden des monumentalen Rohziegelbaus waren mit einem traditionellen klassizistischen Bildprogramm geschmückt. Das Bild­programm der in den Fensterbrüstungen eingesetzten Reliefplatten aus Terrakotta war mit Ausnahme der Portale an allen 4 Seiten gleich. Auch dieser Umstand erleichtert vom Prinzip her die Wieder­herstellung der Fassaden der Bauakademie. Die Darstellungen uni­versalhistorischer Motive entsprachen der zeitgenössischen Sicht auf die Menschheits- und die Naturgeschichte. Die Entstehung der Kün­ste und die Entwicklung der Architektur standen im Mittelpunkt. Schinkel nannte es “Momente in der Entwicklungsgeschichte der Baukunst“

Bei einem Bombenangriff am 3. Februar 1945 brannte die Bauaka­demie aus. Mit dem Wiederaufbau des Gebäudes wurde in den 50er Jahren begonnen. Im November 1953 wurde das Richtfest began­gen. Es war vorgesehen, in dem Gebäude die im Jahr 1951 gegrün­dete Institution Deutsche Bauakademie unterzubringen. Sie war die oberste wissenschaftliche Einrichtung für den Städtebau und das gesamte Bauwesen der DDR.